Exklusiv: täglich aktualisierter Klimamonitor
Hansen et al. gehen in einer noch in Peer-Review befindlichen Studie von einer beschleunigten Erderwärmung aus. Demnach dürfte der Rückgang der Aerosolemissionen seit 2010 die globale Erwärmungsrate von 1970–2010 von 0,18°C pro Jahrzehnt auf eine Rate von mindestens 0,27°C pro Jahrzehnt nach 2010 erhöhen. Mit dem derzeitigen geopolitischen Ansatz soll die globale Erwärmung wahrscheinlich in den 2020er Jahren die 1,5°C‑Grenze überschreiten und noch vor 2050 bei 2°C liegen. Der langfristige Gleichgewichtszustand auf Basis der heutigen Treibhausgase einschließlich Rückkopplungen wäre 10°C über dem vorindustriellen Referenzwert.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass sowohl die Probleme der Aerosole, als auch die der hohen CO2-Konzentrationen mit einem Wechsel zu einem pflanzenbasierten Landwirtschafts- und Ernährungssystem signifikant abgemildert werden können (=> Blog).
In den folgenden 4 Diagrammen werden täglich aktualisierte Temperaturanomalien für verschiedene Regionen der Erde, nämlich die “2‑Meter-Luftatmosphäre” und die “Meeresoberfläche” dargestellt. Sie werden exklusiv für landwirtschaft.jetzt täglich neu berechnet und zur Verfügung gestellt. Die den Diagrammen zuletzt hinzugefügten Daten lassen sich jeweils rechts oben ablesen. Die gestrichelten Linien stellen lineare Trends auf Basis statistischer Methoden dar. Weitere Diagramme sind über die Partner-Webseite industryfootprint.org abrufbar.
Die untenstehenden zwei Diagramme zeigen die täglichen Anomalien der Lufttemperatur in 2 m Höhe über der Erdoberfläche in den letzten 43 Jahren, bezogen auf die Basislinie y(x) = 0, die den Durchschnitt für den Zeitraum von 1979 bis 2022 darstellt. Die Daten umfassen 2 Regionen: den globalen Gesamtdurchschnitt und die nördliche Hemisphäre. Zu berücksichtigen ist, dass in der Basislinie bereits ein deutlicher Anstieg der 2‑Meter-Lufttemperatur enthalten ist, der den Durchschnitt der letzten 43 Jahre umfasst. Daher beträgt zum Beispiel die hier dargestellte globale durchschnittliche Temperaturanomalie für das Jahr 2022 nur etwa 0,3 Grad Celsius, während sie im Vergleich zum Jahr 1850 1,2 Grad Celsius beträgt. Um den üblicherweise verwendeten Wert für die globale Erwärmung zu erhalten, d. h. bezogen auf den vorindustriellen Referenzzeitraum, müssen daher zu den y‑Werten im ersten Diagramm etwa 0,9 bis 1,0 Grad Celsius addiert werden.
Abb. 1–2: Die Quelldaten stammen vom Climate Reanalyzer (https://ClimateReanalyzer.org), der dem Institut für Klimawandel an der Universität von Maine angegliedert ist. Die Originaldaten stammen aus dem NCEP Climate Forecast System (CFS) Version 2. Die Anomalien wurden von industryfootprint.org errechnet. Tägliche Aktualisierung mit den Daten vom Vortag um 10:30 Uhr CET.
Die beiden folgenden Diagramme zeigen die täglichen Anomalien der globalen und nordatlantischen Meeresoberflächentemperatur in den letzten 40 Jahren im Verhältnis zur Basislinie y(x) = 0, die den Durchschnitt für den Zeitraum von 1982 bis 2022 darstellt. Diese Anomalien spiegeln die Abweichungen der Temperatur vom Mittelwert wider. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Analyse ausschließlich auf die Meeresoberflächentemperaturen konzentriert, und selbst extreme Veränderungen, die beobachtet wurden, deuten nicht unbedingt auf eine allgemeine Zunahme oder Abnahme des Wärmeinhalts der Meere hin. Stattdessen werden sie in erster Linie auf Veränderungen der Schichtung zurückgeführt. Die Temperaturschwankungen belegen aber das riesige Wärmereservoir der Ozeane, in dem etwa 90 % der überschüssigen Sonnenstrahlungsenergie gespeichert werden. Sobald sich diese Energie in konzentrierter Form an der Meeresoberfläche befindet, übt sie einen erheblichen Einfluss auf Lufttemperaturen, Landniederschläge, Stürme und verschiedene meteorologische Phänomene aus. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass die Basislinie bereits einen erheblichen Anstieg der Meeresoberflächentemperatur beinhaltet, da sie das Mittel der letzten 40 Jahre darstellt. Folglich sind die absoluten Anomalien bezogen auf die vorindustrielle Zeit deutlich höher als die auf der y‑Achse dargestellten.
Abb. 3–4: Die Quelldaten stammen vom Climate Reanalyzer (https://ClimateReanalyzer.org), der dem Climate Change Institute an der University of Maine angegliedert ist. Die Originaldaten stammen aus der NOAA Optimum Interpolation SST (OISST) Version 2.1. Die Anomalien wurden von industryfootprint.org errechnet. Tägliche Aktualisierung mit den Daten vom Vortag um 17:30 Uhr CET.
Die folgenden beiden Diagramme werden nicht von dieser Seite exklusiv zur Verfügung gestellt, geben aber weitere wichtige Klimadaten wider. Sie zeigen die monatlichen Anomalien der Eisausdehnung als prozentuale Differenz zwischen der Ausdehnung für den betreffenden Monat und dem Mittelwert für diesen Monat auf der Grundlage der Daten von Januar 1981 bis Dezember 2010. Die Anomalien der Eisausdehnung auf der Nordhalbkugel zeigen einen anhaltenden Abwärtstrend mit minimalen Schwankungen. Im Gegensatz dazu weisen die Anomalien der Eisausdehnung auf der Südhalbkugel Schwankungen ohne erkennbaren Trend auf, bis es im Jahr 2023 zu einem bemerkenswerten und abrupten Rückgang kommt.
Abb. 5–6: Im Gegensatz zu den anderen Diagrammen werden diese nicht hier erstellt, sondern direkt von der Website des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) an der University of Colorado Boulder (https://nsidc.org) eingebettet. Die darin enthaltenen Daten werden monatlich aktualisiert.